Über Bevölkerung
Konversation
mit Dana Schmalz


Die Trennlinien zwischen drinnen und draußen werden zumeist entlang qualitativer Kriterien gezogen. Wer keinen Abschluss hat, kann nicht in die Universität hinein. Ohne Pass, Visa oder Staatsbürgerschaft ist der Grenzübertritt verboten. Für den Zutritt zu Bars und Striplokalen gelten Altersgrenzen. In die Rentenkasse zahlen nur diejenigen nicht ein, die freiberuflich tätig oder ständisch versichert sind.
Quantität ist hingegen der vorgebliche Ausschlussgrund, dem sich die Völkerrechtlerin Dana Schmalz in ihrem neuen Buch bei Suhrkamp widmet. In Das Bevölkerungsargument richtet sie ihren Blick gekonnt auf die politische Instrumentalisierung der Angst vor Überpopulation. Seit dem 18. Jahrhundert wird immer wieder vor zu vielen Menschen gewarnt. „Das Boot ist voll“ lautete also schon damals die Propaganda. Schmalz entlarvt sie scharfsinnig als hegemoniales Machtmittel.
Mit einem Gespräch mit ihr leiten wir die Ausgabe von DR/AUßEN im Februar ein. Gemeinsam wollen wir über Bevölkerungszahlen sprechen und die klassistischen, rassistischen und rechtsideologischen Hintergründe der Angstmacherei beleuchten, die auch die aktuellen politischen Diskussionen um Migration und Staatsbürgerschaft weltweit begleiten. Wie gewohnt lädt dann der offene Salon zum Austausch über dieses und viele weitere Themen ein.
Intervention; offener Salon im Anschluss
dazu Waldmeister-FLIMM und Landbrot mit Kräuter-Pesto
13.2.2025
19:13 Uhr (Einlass 19Uhr)
im studio GÜLLER
Brühl-Pingsdorf
Eintritt frei, Kapazität begrenzt, Anmeldung erforderlich: contact@gueller.studio
Spenden als Unkostenbeitrag sind herzlich willkommen.
Dana Schmalz arbeitet als Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerecht. Die gebürtige Brühlerin ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Kritische Justiz.
Portraitfoto: @oliver_look